Li Gotami Govinda

Li Gotami (1906-1988) war Malerin, Fotografin und Forschungsreisende. Ihr Werk als Autorin reicht vom Expeditionsbericht bis zum Kinderbuch mit selbst komponierten Liedern. Sie wurde als Rutty Petit im heutigen Mumbai geboren und stammte aus parsischer Familie. An der von Rabindranath Tagore gegründeten Universität war sie Meisterschülerin des bedeutenden indischen Malers Abanindranath Thakur.

An der Universität lernte sie Anagarika Govinda kennen, der dort Dozent war und ihrdie buddhistische und die tibetische Kultur vermittelte. 1947 heirateten Govinda und Rutty Petit, die sich dem Buddhismus zuwandte und den Namen Li Gotami annahm. Mit Govinda unternahm sie ausgedehnte Reisen nach Tibet, darunter eine Expedition zur Erforschung der Kunst des untergegangenen westtibetischen Königreichs Guge.

Li Gotami hielt die Menschen, die Landschaft und die Kunst Tibets in hunderten Fotografien fest. Ihre darauf beruhende zweibändige Fotodokumentation Tibet in Pictures: A Journey Into the Past gewährt einen der letzten Einblicke in die Welt des alten Tibet vor 1950.

Früchte der damaligen Arbeit Li Gotamis sind heute in der Tibet-Abteilung des Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya, dem früheren Prince of Wales Museum, in Mumbai zu sehen.

Li Gotami hatte die Idee zur Gründung der Lama und Li Gotami Govinda Stiftung, die das Werk ihres Mannes verwalten und Aktivitäten in seinem Sinn vornehmen und fördern soll, wofür sie Verfügungen traf. Nach Li Gotamis Tod 1988 wurde ihr Wunsch verwirklicht, wodurch die Stiftung entstand, die auch die Edition Habermann trägt.

Das Buch Der Legendenkranz vom Leben des Buddha. Die Freskenpausen im Roten Tempel von Tsaparang gibt einen Eindruck von den Früchten ihrer Arbeit in Indien.